Bis jetzt gibt es nur eine Hand voll Thunberbolt-Peripheriegeräte, die für den Privatkunden bzw. ein Mittelständisches Unternehmen interessant sind. Apple hat mittlerweile in allen Mac-Computer einen solchen Highspeed-Anschluss integriert. Doch ist Thunderbolt wirklich so schnell wie es Entwickler Intel verspricht?
Aktuell bei uns im Test ist das “Promise Pegasus R6“. Diese Hardware-RAID-Lösung bietet mit sechs oder zwölf Terrabyte eine große Menge an Speicherplatz in Kombination mit einem sog. RAID, das vor Datenverlust schützt.
Das Gerät selbst ist aus Aluminium gefertigt und wirkt dadurch außerordentlich edel – und es passt neben jeden Mac auf dem Schreibtisch. Angebunden wird das Gerät via Thunderbolt-Kabel an einen dafür geeigneten Computer. An der Vorderseite des Devices sieht man nach dem Einschalten über dem blau leuchtenden „Power-Knopf“ verschiedene LED‘s an jedem Festplatteneinschub blinken, die die Aktivität anzeigen und bestätigen, dass eine Festplatte verbaut ist. Standardmäßig befinden sich Hitachi HDD‘s mit 7200 rpm in dem 1599€ teuren Gerät. Unterstützt wird RAID 0, 1, 5, 50, 6, 60 und 10 (laut Apple-Online-Store).
Da Apple das Produkt in die offizielle Zubehör-Liste aufgenommen hat, bei der jeder Käufer beim Online-Kauf Zusatz-Devices auswählen kann, erlangte dieses RAID-System überregionale Bekanntheit.
Das “Promise Pegasus R6″ wird über die mitgelieferte Software konfiguriert. Sie ist recht einfach zu bedienen und auch für Einsteiger geeignet. Standardmäßig ist ein RAID 5 vorkonfiguriert. Durch animierte Grafiken und Systemstatistiken im Systeminformationsbereich wird es dem Benutzer einfach gemacht, seine Datenumgebung zu verwalten.
Die Lautstärke spielt auch bei solchen Gerätegattungen immer wieder eine wichtige Rolle, sodass ich es mir nicht entgehen lassen habe, das Gerät in einer leisen Umgebung zu testen. Dabei hat sich herausgestellt, dass man selbst bei völliger Stille entspannt arbeiten kann, da das das System eine relativ leise Arbeitslautstärke hat.
Der Lüfter dreht auf einer niedrigen Drehzahl und erzeugt somit wenig Lautstärke. Trotzdem sind Überhitzungen (fast) ausgeschlossen, weil das Gerät auch nach langer Benutzung immer eine normale Temperatur aufweist. Ärgerlich jedoch: Selbst wenn sich der Computer im Standby-Zustand befindet, lüftet das Pegasus weiter. Einen Schlafmodus sucht man ebenfalls vergeblich.
Im Geschwindigkeits-Check besticht das System durch wirklich herausragende Werte. Beim Blackmagic-Speedtest waren Werte um 550 MB/s sowohl im Lesen, als auch im Schreiben kein Problem. Im RAID 0 Verbund ist durchaus mehr möglich (750MB/s). Falls man wie im Test im RAID 5 arbeitet, hat man trotzdem flotte Kopiergeschwindigkeiten (z.B. iTunes-Bibliothek von 13GB in unter einer Minute) und eine hohe Ausfallsicherheit. Durch ein RAID 5 hat man eine Nettospeicherkapazität von fünf Terrabyte.
Benutzen kann das Gerät jeder, der einen thunderbolt-fähigen Computer besitzt. Am besten eignet sich das Gerät für kleine oder mittelgroße Agenturen, die im Videobereich arbeiten und große Daten zwischen Ihren Geräten austauschen möchten und dabei möglichst wenig Wartezeit kalkulieren können. Für Medienschaffende kann die Anlage auch im privaten Bereich eine gute Investition sein. Bei hohen Ansprüchen sind auch mehrere Geräte kein Problem: das System verfügt über einen weiteren Thunderbolt-Port (z.B. für weitere Pegasus Geräte oder Apples Thunderbolt Display).
Der Kaufpreis von rund 1600 Euro ist sehr happig, jedoch für die Ausstattung des Gerätes durchaus angemessen, da bereits 6 HDD‘s von Hitachi, mit je 1TB Speicher integriert sind. Ein Großteil des Verkaufspreises decken somit alleine die Festplatten ab. Ein vergleichbares Gerät von Drobo (Drobo 5D), welches vor ein paar Tagen angekündigt wurde, wird mit Sicherheit in der gleichen Preisklasse spielen. Es bleibt also spannend wie sich der Markt entwickeln wird.
Johannes sagt:
Der Speicher ist schon beeindruckend und die Geschwindigkeiten sind auch enorm, aber der Preis würde mich jetzt nicht so abschrecken, da sich in diesem Segment fast alle Hersteller an den jeweiligen Preisen des Wettbewerbs orientieren. Von daher wird die Formkurve da auch wohl eher noch nach oben gehen, bevor es dann auch günstiger werden wird.