Warum Anroid 2.2 Froyo aus Sicht eines Apple-Jüngers rockt

Wisst ihr, ich hasse diese Spacken, die immer wieder meinen, eine Marke, ein Gerät, eine bestimmte Sache sei das einzig Wahre. Klar, lasst das iPhone das Maß aller Dinge sein. Kein Problem. Meiner Meinung nach ist das iPhone von der Hardware her auch ein tolles Gerät. Die Einfachheit, mit der man es bedienen kann, stellt alles andere in den Schatten. Aber man muss nicht rund um die Uhr Gelegenheiten suchen, alles andere schlecht zu machen.

Und genau das ist der Grund für mich, die Augen offen zu halten. Nicht nur die Apple Keynotes zu verfolgen. Soeben habe ich mir die Google IO Keynote angeschaut und bin sehr begeistert, was das Android Team in der Version 2.2 – Froyo genannt – implementiert hat. Innovation.

Google ist es scheißegal, was der Provider sagt. Da erlaubt man mal eben Tethering (USB/Bluetooth) und nebenbei wird aus dem Gerät auch noch ein Personal Hotspot. Kein Bedarf mehr an teuren MiFi-Geräten, an denen man dann zwar 5 Geräte nutzen kann, dafür aber richtig tief in die Tasche greifen muss. Und das ist nur eine Funktion, die mir im iOS fehlt.

Wie Caschy aber schrieb, müssen hier auch die Provider nachziehen. Ich will einen Vertag mit mehreren SIM-Karten – egal ob „normal“ oder „micro“. Ich will mir selbst aussuchen, auf welchen Geräten ich mein Inklusivvolumen verbrate. Mir würden 5 GB – für die ich auch gerne 20 Euro zahlen würde – für 2-3 Geräte auf jeden Fall ausreichen. Doch das steht auf einem anderen Blatt, ich wollte es nur erwähnt haben.

Die Push Notifications von Apple lassen auch zu wünschen übrig. Android punktet auch hier. Beim iOS geht immer ein kleines Popup auf, und sobald man zwei Nachrichten bekommt, wird es schwierig. Bei Android hat man eine Liste, die man aufrufen kann. Und einzelne Punkte „abarbeiten“.

Das Killerfeature schlechthin steht im Zusammenhang mit der Push-Funktionalität: Alles mögliche „over the air“ auf das Gerät pushen. Und ich rede nicht von Nachrichten. Ein Songdownload? Eine neu gekaufte App? Kein Problem. Klar könnte ich den App Store oder iTunes Store auch direkt auf meinem Gerät nutzen, aber ich möchte in iTunes etwas kaufen und es direkt auf dem Gerät wissen. Nicht erst noch anschließen. Apple, bringt doch endlich over-the-air-Sync! Und ohne Umweg über MobileMe. Inklusive Medien und Apps.

Anderes Anwendungsbeispiel: Man hat nur noch ein paar Minuten, bis man los muss, und sollte eigentlich noch schnell den Routenplaner anwerfen. Gut, das kann man auch on-the-go, aber die Adresse muss man haben. Zwei Möglichkeiten bei Apple: Kontakt anlegen und über MobileMe wird er automatisch gepusht (oder händig synchronisieren, wo wir wieder beim Thema sind) oder eben eine E-Mail schicken. Bei Anroid geht das mit einem Klick. Ja, richtig, ein Klick. Ein kleines Symbol im Browser. Ein Klick darauf pusht die URL auf das Gerät und die Navigation öffnet sich und rechnet eine Route aus.

Diese drei Features fehlen mir auf meinem iOS:

  • over-the-air-Sync inkl. Medien/Apps
  • ein kleiner Button in Safari, der die aktuelle Seite (oder auch mehrere) direkt auf dem Gerät öffnet
  • Tethering/Personal Hotspot

Go, Apple! Mit dem iPhone 4 hat Apple gezeigt, dass sie state-of-the-art sind. Das OS liegt leider in manchen Punkten hinter der Konkurrenz. In anderen Punkten wiederum – Multitasking – liegt es weit vorne. Niemand braucht „echtes“ Multitasking. Das zieht nur die Batterie leer. Apple verfolgt hier einen guten Ansatz. Ebenso mit den neuen Folders. Sehen gut aus und sind einfach zu benutzen. Es kann doch wohl nicht so schwer sein, die wartenden Kunden (viele warten schon seit OS 2/3 auf offenes Tethering und Wireless Sync) endlich mal zufrieden zu stellen. Mit dem, was sie seit langem wollen, nicht mit neuen (wenn auch tollen) Features.

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