Heute möchte ich euch das Programm „Day One“ vorstellen. Als ich die Beschreibung des Programms im Mac App Stores gelesen habe musste ich direkt an meine Mutter denken. Kennt ihr einen immerwährenden Kalender? So einen führt meine Mama seit Jahrzehnten! Das ist ein Kalender, bei dem keine Wochentage vermerkt sind.Immerwährend also, weil der Kalender jedes Jahr gültig ist. Daher eignet sich so ein Kalender ideal um besondere Vorkommnisse zu vermerken. Meine Mutter notiert darin Dinge wie Urlaube, große Neuanschaffungen, Geburtstage aber auch scheinbar unwichtige Dinge wie das Wetter an manchen Tagen, kleine Aufmerksamkeiten von den Liebsten oder Ausflüge mit Familie und Freunden. Glaubt mir, es macht einen riesigen Spaß so einen Kalender durchzublättern und zu wissen was am heutigen Tag vor 1, 2 oder 10 Jahren passiert ist. Ich liebe es einfach solche Erinnerungen zu konservieren. Allein durch einen kurzen Hinweis im Kalender erinnert man sich sofort an die damalige Situation und das ist wunderbar.
Day One bietet genau das in digitaler Form. Keine Termine, keine Notizen sondern etwas viel wichtigeres soll hier im Mittelpunkt stehen: Erinnerungen!
Das Programm ist für den Mac im Mac App Store für 7,99 EUR erhältlich. Es gibt eine App für iPhone und iPad für 1,59 EUR. Beide Apps sind unabhängig voneinander nutzbar, es müssen also nicht unbedingt beide Programme gekauft werden. Dennoch kann ich es nur empfehlen weil einem gerade unterwegs oft Dinge in den Sinn kommen, die unbedingt gespeichert werden müssen. Synchronisiert wird via Dropbox.
Die Bedienung der Mac Version ist intuitiv und einfach. Nach dem Start öffnet sich direkt ein Fenster für einen neuen Eintrag im digitalen Tagebuch. Man wählt das Datum (falls es nicht das heutige sein soll), trägt darunter den Text ein, klickt auf SAVE und fertig. Der Eintrag ist gesichert. Besonders angenehm ist das Day One Icon in der Menüleiste. Mit einem Klick darauf öffnet sich ein kleines Textfenster mit dem man ganz schnell und einfach einen Eintrag verfassen kann:
Über den Reiter Days gelangt man zu einer chronologischen Listenansicht der bisher gespeicherten Einträge. Der Reiter Calendar stellt diese in einer Kalenderübersicht dar. Tage zu denen ein Eintrag vorhanden ist sind blau hinterlegt und mit einem Klick kann man diesen dann lesen und/oder bearbeiten.
Man kann bestimmte Einträge auch mit einem Stern markieren. Unter Starred findet man dann nur diese markierten Einträge wieder.
Für Leute, die gerne mal vergessen ihre Gedanken und Erlebnisse zu notieren gibt es die Reminders Funktion. Die erinnert einen in einem vorgegebenen Rhythmus daran neue Einträge zu verfassen. Ich verwende diese Funktion jedoch nicht. Darüber hinaus lässt sich Day One – wie man es von einem Tagebuch her kennt – auch sichern. Zwar nicht mit einem Vorhängeschloss, aber eine Passwortfunktion schützt genauso vor unliebsamen Lesern :)
Die iPhone-App bietet genau die selben Möglichkeiten wie die Mac Version. Lediglich die Kalenderansicht wurde gegen einer Sortierung nach Jahren getauscht. Ansonsten kann man neue Einträge schreiben, vorhandene Einträge bearbeiten sowie die Reminder-Funktion konfigurieren.
Am meisten Spaß macht bei beiden Apps jedoch das Stöbern in alten Einträgen. Ich schreibe zwar nicht jeden Tag einen Eintrag, aber ich öffne die App trotzdem täglich um in Erinnerungen zu stöbern! Schade ist, dass man aktuell noch kein Bild speichern kann. Das wäre manchmal wirklich wünschenswert! Alles in Allem kann ich euch Day One nur ans Herz legen. In einigen Jahren wenn ihr eure persönlichen Erinnerungen in Day One notiert habt, werdet ihr verstehen wieso ich so begeistert bin.
Natürlich gibt es auch diesmal wieder etwas zu gewinnen. Die gute Nachricht diesmal: Der Hersteller vergibt drei Lizenz-Bundles, die Gewinner bekommen also sowohl Mac- als auch iPhone-Version. Dazu müsst ihr mir folgendes in einem Kommentar erzählen:
Das obligatorische Kleingedruckte
Viel Glück an alle!
Gert sagt:
So ein Day One bräuchte ich auch mal. Die Idee ist echt gut. So muss ich dann wenigstens nicht alle meine Gedanken und Ideen in meinem Handy abspeichern. Man kann sich da bestimmt auch ein Passwort festlegen, so braucht man dann auch keine Angst haben, dass jemand Fremdes dein Tagebuch liest. :-). Also ich lege mir aufjedenfall so ein Day One mal zu.
Björn sagt:
Seit ich meinen Mac habe, schreibe ich wieder Tagebuch. Dazu benutze ich Chronories. Das App ist wirklich sehr vielseitig. Anfangs habe ich täglich geschrieben. Aber weil ich halt nur Abends dazu komme, sind die Gedanken die ich den Tag über so habe natürlich bis dahin meist verflogen. Day One könnte da Abhilfe schaffen. Nicht nur wegen dem iPhone App finde ich es toll. Auch der einfache Aufbau und die leichte Handhabung sind im Gegensatz zu Chronories sehr angenehm. Zur Zeit benutze ich für meine Täglichen Gedanken zusätzlich Evernote. Aber auch das ist viel zu umfangreich.
Ein Tagebuch App sollte so einfach sein, wie ein Buch aufzuklappen, einen Stift in die Hand zu nehmen und anfangen zu schreiben.
Ob Day One dem gerecht werden kann, würde ich gerne heraus finden. ;-)
Philipp Offenbach sagt:
Viele interessante Kommentare. Ich könnte mir mittlerweile vorstellen mein Diabetes tagebuch durch die app zu ergänzen. Ich benutze derzeit eine app um meine Werte zu kontrollieren und zu dokumentieren jedoch fehlt es an Möglichkeiten das ganze mit persönlichen Kommentaren zu versehen oder zumindest keine ohne zu messen. So hätte man die Option zweigleisig zu fahren. Körperliche Verfassung und behagen notieren jedoch ohne messen. Hat auch was.
Und ben: wird es eine iOS Version des blogs geben? Kommentare verfassen ist so etwas umständlich.
Ben sagt:
Selbstverständlich wird es eine für Mobilgeräte optimierte Ansicht geben. Wann, kann ich leider noch nicht sagen. WPtouch möchte ich nicht mehr einsetzen.
Sven sagt:
Hallo,
momentan nutze ich kein Tagebuch aber ich notiere mir interessante Ereignisse wechselweise in der Notizenapp und im Kalender auf dem iPhone. Diese Variante wird allerdings mit der Zeit ziemlich unübersichtlich und daher würde ich mich über den Gewinn eines Lizenz-Bundles sehr freuen.
Grüßle Sven
Hendrik sagt:
Wie bei allen digitalen Dokumenten ist hier das Problem: Existiert das Programm in 10 Jahren noch? Kann ich die Datei in 10 Jahren noch lesen?
In 10 Jahren vielleicht.
Aber in 20/30 Jahren?
Mein Großvater hat seine Memoiren auf einem alten Atari geschrieben, irgendwann wirds echt problematisch solche Daten zu lesen.
Ben sagt:
Ich gehe davon aus, dass das Programm in spätestens 10 Jahren – falls nicht jetzt schon – den Export als PDF beherrscht. Und wenn es PDFs nicht mehr gibt, dann wird man sie rechtzeitig in ein Nachfolge-Format konvertieren können (sind ja aktuell state-of-the-art). Und im Notfall kann man den Krempel immer noch auf einem „alten Rechner“ (in vielen vielen Jahren) auf einen Drucker werfen ;)
Hendrik sagt:
Ja, sowas ist klar. Wenn man ständig dransitzt, ist das auch kein Problem. Aber angenommen, man benutzt die ganze Zeit das Programm (Es beherrscht übrigens KEINE Exportfunktion, gerade gesehen). Ich sterbe bei einem Autounfall. In 30 Jahren macht man meinen Mac wieder an. Geht aber nicht, aus irgendeinem Grund. Festplatte hin.
Das ist jetzt nicht das Problem des Programmes, aber grundsätzlich sind bei einigen Sachen zZ „analoge“ Speicherformen vorzuziehen.
Ben sagt:
Ich sehe das Problem noch nicht. Es ist eine Tagebuch-App. Tagebücher sind eigentlich privat. Wenn man also in 30 Jahren deinen Mac anmacht, muss man das nicht lesen können. Weil es privat war. Wichtige Dinge, z.B. Testamente oder öffentlich wertvolle Informationen sollte man IMMER „analog“ verwahren, eventuell auch an verschiedenen Orten (zwecks Brand o.ä.) …
Weiterer kleiner Fehler im Beispiel: Wenn die Festplatte hin ist, und das Programm weg ist, bekommt man die Datei nicht wieder. Wenn die Datei zu retten ist, ist auch das Programm zu retten. Auch heute noch kann man Windows 3.1 emulieren. (Ja, es gibt ausnahmen. Eine Reinraumrettung kann natürlich zum Retten der Datei führen, aber das Programm im Verborgenen lassen).
Na, haste noch weitere Argumente? ;)
Hendrik sagt:
Okay, da hast du natürlich Recht. Mir gings eher generell um die Archivierung von digitalen Informationen.
Die sog. Schriftrollen von Qumran waren knapp 2000 Jahre alt als man sie fand.
Ich weiß nicht, ob jemand meine E-Mails in 2000 Jahren so ohne weiteres lesen kann ;)
Oder ich kann die Feldpostbriefe meines Großvaters noch problemlos lesen.
Für den wirklich rein privaten Zweck ist das Programm natürlich tadellos. Vermutlich interessiert es mich auch nicht mehr was ich vor 30 Jahren da reingeschrieben haben werde. Aber die Problem ist nunmal da.
Interessanterweise ist meine allererste Homepage, die ich 1998 gemacht habe, immer noch online ;) (Seit dem habe ich auch keine Benutzerdaten mehr)
http://private.freepage.de/h.sangel
kleinPhi sagt:
In 30 Jahren ist die Datei hin, und deswegen würde er es gerne exportieren, ausdrucken, usw.
Macht für mich Sinn, den Grund muss man nicht hinterfragen, der ist unwichtig.
Ich habe eine Zeit lang Momento benutzt, es aber aufgrund einer fehlenden Mac-Version schleifen lassen.
In diesem Sinne würde ich mich sehr über einen Gewinn des Bundles freuen, weil Spaß gemacht hat Momento dennoch.
Gruß
Maverick sagt:
Im Moment nutze ich tatsächlich noch Kuli und ein Buch ;)
Day One sieht gut aus – gerade die Kombi mit iOS.
Nach dem Review ist das sicher einen Blick wert!
Christopher sagt:
Zur Zeit schreibe ich in unregelmäßigen Abständen Notizen in Mail auf dem Mac oder der Notizapp auf iOS. Das ist leider sehr unübersichtlich. Day One würde ich gerne Nutzen um wichtige oder lustige Dinge zu notieren.
Katharina sagt:
Ich benutze Day One schon länger auf dem iPhone, zwischenzeitlich hab ich auch mal das bereits genannte Momento ausprobiert. Bei Day One bin ich dann aber wegen der Mac-Version hängen geblieben. Das einzig dumme: ich finde bei der Mac-Version keine Einstellung dafür, die Einträge mit einem Passwort zu schützen. Auf dem iPhone klappt das wunderbar, aber auf dem Mac finde ich den „Knopf“ dafür nicht. Bin ich blind? :D
Liebe Grüße,
Katharina
Katharina sagt:
Hat sich erledigt. Hatte einfach noch ne alte Version. Nach einem Update gehts nun auch bei mir. Danke! :)
Liebe Grüße,
Katharina
Philipp Offenbach sagt:
Ich dokumentiere noch gar nicht aber hätte auf jedenfall Interesse. Meine Eltern machen es schon seit Jahrzenten, ich jedoch nicht weil ich mit Papierkalendern nichts anfangen kann.
Was ich dokumentiere weiß ich noch nicht, vermutlich erstmal alles und dann wird sich das ganze ausdünnen auf grundlegende Aufgaben oder Ereignisse.
Marcel sagt:
Tolle Rezession. Ich nutze im Moment die analoge Variante in Form von post it die in den Geldbeutel wandern und zuhause auf dem Schreibtisch zusammengeführt werden. Ich könnte die App sehr gut brauchen.
Gabe sagt:
Genau das ist der Grund, warum mein google-Kalender so überfüllt ist. Weil ich kein solches Programm habe. Aber bald -)
josh sagt:
Schöne Rezension! Ich habe mal einige Zeit Momento genutzt. Damit kann man zwar zusätzlich zu dem Text Fotos speichern, aber Gedanken und Erinnerungen auf dem iPhone zu schreiben ist jeden Tag etwas umständlich. Deshalb schreibe ich bisher nichts regelmäßig auf. Aber wie du selber erklärt hast, find ich es spannend in alten Erinnerungen zu stöbern. Und vielleicht kann ich damit auch mein Erinnerungsvermögen ein wenig trainieren :D
Wie auch immer, ich freue mich über ein Lizenz-Bundle :)
Jonas sagt:
Sehr schönes Review. Besonders die iPhone App für unterwegs gefällt mir mit dem Dropbox Sync. Und abends dann vlt. noch etwas auf dem Mac ausführen.
Würde mich über ein Bundle freuen.
Leo sagt:
Erstmal tolles Review!
Zurzeit benutze ich Momento for iPhone als Tagebuch, allerdings ist eine Mac Version, anders als bei Day One, nicht vorhanden. Somit ist es aktuell bei mir etwas umständlich, jeden Tag Einträge am iPhone zu verfassen…
Ich dokumentiere eigentlich immer die Highlights des Tages, was passiert ist und wie ich gerade denke. Ist halt die Aufgabe eines Tagebuches. ;-)